Donnerstag, 7. September 2006

Das Abenteuer, mit der S-Bahn von Grunewald nach Nikolassee fahren zu wollen

Ein kurzer Bericht

Der Anfang ist ganz normal: um etwa 22 Uhr kommt die S-Bahn in den Bahnhof Grunewald gefahren. Angekündigt ist ein Kurzzug, also warte ich schon etwas weiter hinten. Jedoch: der Zug hält mittig - schläft der Fahrer ein bisschen und hat vergessen, das er abends keinen Vollzug mehr fährt?

Egal, lauf ich eben ein wenig vor und steig ein.

An der üblichen Stelle vor Nikolassee kündigt das Fahrgeräusch den Bahnhof an, ich schnall den Rucksack auf und das Rad ab, der Zug bremst... ein klein wenig... und rollt und rollt und rollt... da ist der Bahnhof, er rollt immer noch, und rollt immer noch, der Bahnhof ist jetzt vorbei... er rollt immer noch... - irgenwann auf dem abschüssigen Stück dahinter kommt er dann zum Stehen. Huch? Durchgefahren? Ja wie gibts das denn? Gehts dem Fahrer nicht gut?
Aber, keine Sorge, er telefonfunkt ganz normal mit irgendeiner Kontaktstelle, im vordersten Wagen kann man das ja mithören, die Stelle sagt, am besten fahre er wohl weiter.

Na ein Glück, zwei Stunden nachts auf freier Strecke zubringen wollte ich wirklich nicht.

Er fährt also weiter, nach Wannsee. Kurz vor dem Bahnhof BESCHLEUNIGT er nochmal kräftig und beginnt dann zu bremsen... ein klein wenig... und rollt und rollt und rollt... da ist der Bahnhof, er rollt immer noch, und rollt immer noch, und da ist der Bahnhof zu Ende, da kommt er dann doch noch zum Stehen, der vorderste Wagen steht zwar wieder auf freier Strecke, aber zum Glück kann man zum zweiten durchgehen und dort aussteigen, was ich auch eilends tue.

Wie kann sowas sein?
Ist der Fahrer krank oder volltrunken oder überfordert?
Sind die Bremsen des Zuges defekt?

Da ruft es auch schon zum Einsteigen!
Der fährt weiter!?
Das gibts doch garnicht!

Doch.
Der fährt einfach weiter.

Und wohlgemerkt: während der ganzen Merkwürdigkeiten nicht der kleinste Hinweis, keinerlei Entschuldigung, keine Ansage, einfach garnichts: Funkstille.

Montag, 4. September 2006

diese Luft: welch ein Geschenk

Eine Abendluft heute -
- wie frisches Frauenhaar das im sanften Wind weht
- wie das Streicheln von Haut auf Haut
- oder Seide an einem warmen Tag
- oder ein Glas klares Wasser nach langem Durst
- wie ein perfekter Cappucinoschaum
- wie ein Feld Rosenblüten

und mit dem Fahrrad zehn Kilometer durch den dunklen Wald und diese Luft: welch ein Geschenk.

Donnerstag, 31. August 2006

zurück!

Der Engel ist zurück!

Unvermittelt -
Heute mittag -
Auf der Bank an der Brunnenstraße -
Da -
waren sie beide wieder -
Die Mutter -
Der Engel - !

- erleichtert.

Dienstag, 29. August 2006

viel zu nass

Heute ist alles einfach viel zu nass.

Montag, 28. August 2006

eine Zintillionstel Engelsfeder schwerer

Es gibt aber einen anderen 'Engel'. So wird genommen und gegeben, vielleicht musste der eine Engel verschwinden, damit der andere auftreten kann - wobei das Wort 'auftreten' es ja nicht ganz trifft, denn gerade dies tun die beiden ja nur ganz, ganz wenig.

Der zweite Engel läuft mir vormittags - morgens? - entgegen, wann immer ich diesen langen geraden Weg mit dem Fahrrad in Richtung Innenstadt fahre. Sie ist modern: trägt K(n)opfhörer in den Ohren, hat - soweit ich das im Vorbeifahren erkennen kann - die Augen geschlossen, und bewegt sich eigentlich, als wenn sie in tiefer Trance tanzen würde, nur eben zügig vorwärts. Der Kopf dreht unablässig von einer Seite zur andern, vermutlich im Takt der gehörten Musik, und liegt dabei weit im Nacken. Die Arme trägt sie seitlich vorn erhoben vor sich her, balancierend, darin dem ersten Engel ähnlich, sonst aber nicht. Sie läuft nicht in Rücklage, und scheint auch um eine Zintillionstel Engelsfeder schwerer zu sein, zumindest kommt ein richtiges Laufen zu Stande, nicht nur ein Antippen des Bodens, um die Richtung zu halten.

Dienstag, 22. August 2006

Niemand schwebt mehr

Der Engel ist weg.

Jedenfalls habe ich ihn schon ganz lange nicht mehr gesehen.

Niemand schwebt mehr durch den Humboldthain. Was wohl geschehen sein mag?

Dienstag, 16. Mai 2006

mit dem Gedanken Schnippsen

Das Hauptproblem, täglich was zu schreiben, ist, täglich was zu schreiben.

Wers nicht glaubt, soll es doch einfach mal probieren.

Vielleicht kauf' ich mir nur dafür ein Fotohandy, dass ich einfach auch mal ein Bild hochladen und es für sich stehen lassen kann.

Wie praktisch: knips - und mehr als tausend Worte!

Dennoch - es *muss* geschrieben werden. Wenn jeder einzelne, der dessen mächtig ist, auch schreibt, und zwar oft und viel, dann wird es immer schwieriger, alles auch zu lesen - bespitzeln geht ja bei öffentlichen Blogs sowieso nicht. (Ätsch)

- 'Fotohandy' hallt gerade durch meinen ansonsten leeren Schädel nach... Eine Kostbarkeit war der rein mechanische Fotoapparat zur Zeit meiner Kindheit. (Und von Agfa, was ja inzwischen auch abgewickelt ist.) Heute hat jeder Dodel eine Knipse mit kaum fassbarem Bequemlichkeitsvorsprung in der Tasche.

Wie machen wir uns Bilder in vierzig Jahren? Hinschauen, mit dem Gedanken Schnippsen, fertig? Auf Wunsch in den neuen iFrame (38 Zoll, 16 Megapixel) laden, eventuell als untermalte Show? Die Musik aus Erfahrung, Vorrat und Stimmungsanalyse zusammengemischt?

Oder wird eh nur noch holografisch projiziert, zwei kleine Laser am Brillengestell, und man steht auf Wunsch im Wald?

Na, wir werden es ja sehen, oder unsere Nachkommen, bis dann...

Montag, 15. Mai 2006

Gut dass morgen Montag ist

Ich weiß garnicht mehr, wie *ich* meinen achtzehnten Geburtstag gefeiert habe. Wahrscheinlich auch zu Hause. Denn ausgezogen bin ich erst nach dem Abitur. Aber einen Computer hatte ich da natürlich nicht. PCs waren einfach noch nicht erfunden. Aber, wenn ich da auch noch nicht programmieren konnte, Fortran IV Programme konnte ich schon schreiben.

Wie ja auch heute noch - oder vielleicht gerade heute wieder - viele Menschen, die Programme schreiben, nicht programmieren können. Ein Jammer - diese Werkzeuge, die Computer, könnten so hervorragende Hilfen im täglichen Leben sein - und sind in den letzten Jahrzehnten systematisch so verhunzt worden, dass man fast nur noch "mit ihnen alle die Probleme lösen kann, die man ohne sie garnicht hätte", wie das verbreitete Bonmot sagt.

Was ich noch sage, ist gute Nacht, denn nach 2 Uhr wird das mit dem Text nicht mehr besser, also lass ich es lieber. Gut dass morgen Montag ist, da ist am Morgen die Autobahn so voll, dass ich lieber erst so gegen halb zehn drauf fahre - nicht dass es immer was nützen würde. Vermutlich ist der Sprit immer noch viel zu billig.

Bei bei, auch in den Osten zu Andreas!

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